Wir haben euch schon erklärt, warum man keine Störche brät und wie man auf den Hund kommt. Redensarten über Tiere gibt es jede Menge. Hier noch mehr davon, von uns erklärt:

Redensarten über Bären

Jemandem einen Bären aufzubinden bedeutet rundheraus, ihn zu veräppeln. Das wortwörtlich zu nehmen ist jedoch arg weit hergeholt, denn ein derart großes und gefährliches Raubtier so Nahe kommen zu lassen, wäre wohl kaum ein Spaß. Wahrscheinlich ist, dass das altdeutsche Wort „ber“ abgewandelt ist, das in etwa „Last“ oder „Abgabe“ bedeutet. Im Wort „gebären“ ist dies ebenso enthalten. Es ist also wahrscheinlich, dass durch eine List oder Lüge eine Last aufgebürdet wurde und daraus bis zum heutigen Tage nur noch der Scherz davon übrig blieb.

Redensarten und Sprichwörter über Tiere - Bär aufbinden

Pechvögel haben Pech gehabt

Viele glauben, dass es in der Redensart über Pech um eine Verteidigungsart von Burgen geht, in denen flüssiges Pech von den Burgmauern auf Feinde gegossen wurde. Das ist jedoch Unmöglich, da man damals nirgends auf Burgmauern die Möglichkeit und Vorichtung gehabt hätte um Pech auf solch hohe Temperaturen zu bringen, dass es schmilzt.

Gemeint ist eine Art, Vögel zu jagen. Man strich eine Rute mit klebrigem Pech ein, um kleine Vögel – auch Singvögel – damit zu fangen. Auch diese kleinen Tiere wurden oft gegessen. Der kleine Pechvogel hat also Pech gehabt!

Redensarten zu unbeschreiblicher Unverschämtheit – das geht auf keine Kuhhaut!

Im 13. Jahrhundert, aus dem diese Redewendung stammt, war Papier teuer und eine Seltenheit. Man schrieb stattdessen auf Tierhäute – sogenanntes Pergament. Ein Aberglaube der damaligen Zeit war, dass Luzifer höchstselbst die Sünden eines jeden Menschen aufschrieb um sie diesen dann nach deren Tod vorhalten zu können. Die Vorstellung, dass selbst das größte Pergament – das einer Kuh! – nicht ausreichen würde, um alle Sünden aufzuschreiben, deutete also auf einen wahrhaftig unbeschreiblichen Sünder hin.

Das kann doch kein Schwein lesen!

Na gottseidank muss hier keiner meine Handschrift lesen! Aber warum sollte ausgerechnet ein Schwein das Maß über die Schönheit meiner Sauklaue sein? Die Redewendung hat mit dem Borstenviech tatsächlich gar nichts zu tun. Im Mittelalter war Bildung meist den Adligen vorbehalten, denn nur wer steinreich war, konnte es sich leisten, unterrichtet zu werden, zu lesen und zu schreiben. So auch eine Familie in Holstein die „Swien“ hieß. Angeblich erledigte diese Familie die Korrespondenz mit Händlern, Gerichten etc. gegen Bezahlung. Wenn die also was nicht lesen konnten, musste es schon ziemlich schlecht geschrieben sein. Swien wird im hochdeutsch mit „Schwein“ übersetzt, und daher wird ziemlich sicher unsere Redensart kommen.

Redensarten über Böcke und Gärten

Redensarten und Sprichwörter über Tiere - Ziegenbock

Den Bock zum Gärtner machen, höre ich heute zwar selten, aber ein schönes Bild ist das trotzdem. Es geht hier darum, jemandem eine Aufgabe aufs Auge zu drücken, der dafür nicht im Geringsten qualifiziert ist.

Auch hier wird wieder eine Fabel hergehalten haben, in der ein Ziegenbock auf einen Garten aufpassen sollte. Da Ziegen bekanntlich alles fressen – und viel davon – kann man sich gut vorstellen, was ein ungeeigneter Aufpasser wie der Bock in einem gepflegten Garten an Schaden anrichten würde.

Hat wieder viel Spaß gemacht – und wir planen noch eine dritte Abhandlung über Redensarten mit Tieren!

Mehr Lust auf mehr Redensarten und Sprichwörter bekommen? Dann lasst euch nicht die Daumenschrauben anlegen, sondern macht ne Runde blau, bevor ihr kielholt. Ansonsten hilft unsere Eselsbrücke vielleicht, euch das Wasser zu reichen, bevor ihr auf den Hund kommt. Falls euch das aus der Bahn geworfen hat, wir legen dafür unsere Hand ins Feuer, dass wir das Heft in der Hand haben! Ihr Blaublüter müsst ja nicht gleich um unsere Hand anhalten


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